Biografie

Johannes Gautama Gierlichs

Johannes Gautama Gierlichs wurde 1995 in München blind geboren. Schon als Kleinkind liebte er Musik über alles. Die Lebensumstände waren günstig zur Förderung seiner Neigungen und der Entfaltung seiner Talente: Im Elternhaus standen verschiedenartige Musikinstrumente zur Verfügung, und mit zwei Jahren bekam er bereits Einzelunterricht an der Musikschule Neubiberg. Dabei ging es zunächst nur um Spaß an der Musik, Kreativität und den Ausdruck von Lebensfreude.

Im Alter von fünf saß er zum ersten Mal an einer Orgel und war glücklich: Er hatte sein Instrument gefunden, dem er seither treu geblieben ist. Es stellte sich heraus, dass Johannes ein außergewöhnlich zuverlässiges absolutes Gehör, ein vorzügliches musikalisches Gedächtnis und eine besondere Begabung zur Improvisation besitzt. Er ist Synästhesist und liebt Farben, die er nur als farbiges Licht wahrnehmen kann. Als er zwölf Jahre alt war brachte seine Mutter die erste CD „Von Bach bis Mausi“ heraus. Im folgenden Jahr erschien eine professionell gepresste Weihnachts-CD „Süßer die Glocken nie klingen“, die sogar ein kleiner kommerzieller

Erfolg wurde. Beide Aufnahmen wurden als Orchesterklang auf einem Synthesizer eingespielt. Diese frühen Werke können ausschnittweise auf seiner Homepage www.johannesgierlichs.de gehört werden. Es folgte eine vertiefende Einführung in die Welt des Jazz. Die Frucht dieser Studien war eine Jazz-CD mit eigenen Kompositionen. Um diese Zeit stand für Johannes schon fest, dass das Komponieren seine Berufung sein würde. Die wohlwollende Aufnahme seiner ersten Werke beim Publikum, vor allem bei Kindern, bestärkte ihn darin. Er begann regelmäßig vorzuspielen und gab kleine Konzerte, unter anderem beim Lions Club.

Für das Kindermusiktheater in seinem Heimatort Oberhaching bei München komponierte er die Musik zu einem Musical, das die Jugendlichen geschrieben hatten. Erst im Alter von 12 erlernte Johannes die Braille-Notenschrift und mit 18 die Musiksoftware Capella, mit der er nun seine Kompositionen aufschreibt. Nach Studien in Altötting und Regensburg als Kirchenmusiker beschloss Johannes, die Arbeit als Komponist zu seinem wichtigsten Schwerpunkt zu machen.

Zu spirituellen Themen hat er einen speziellen Zugang. Der hochsensible Künstler vollendete 2018 seine erste Sinfonie „In memoriam“ für ein Kammerorchester von Streichern, Holzbläsern, Harfe und Pauke. In diesem Werk gab er dem Schicksal der Menschen des Warschauer Ghettos eine musikalische Deutung. Der dritte Satz der Sinfonie schildert mit dem Medium der Klänge einen Weg „von der Asche ins Paradies“.

Es folgten weitere Kompositionen für verschiedene Besetzungen, darunter insbesondere Lieder. 2019 wurden seine drei Lieder „Divorce“,„Home“ und „Free Will“ nach Texten von Ahmed Smaalia mit großem internationalem Erfolg in Tunesien aufgeführt. Als Jazzpianist arbeitet Johannes mit Michael Moroder (Posaune) zusammen. Neuerdings wirkt er im Ensemble „Amuse Orchestra“ mit, für das er auch Arrangements erstellt. Daneben spielt er als beliebter Organist in Gottesdiensten verschiedener katholischer und evangelischer Gemeinden. Mit seinen Orgelimprovisationen gelingt es ihm, die Gottesdienstbesucher zu erfreuen und andächtig zu stimmen. Seit 2017 ist er der Organist des Sternkreuzordens. Mit seiner Musik, die in ihrer Tiefe leicht und fröhlich macht, berührt Johannes Gautama Gierlichs die Herzen der Menschen.

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